Warum gesunder Schlaf das Leben verlängert
Warum ist ein gesunder Schlaf so wichtig?
Laut einer Studie der Zentren für Krankheitsvorsorge und Prävention (CDC) schlafen gut 40 Prozent aller Menschen weniger als sieben bis neun Stunden pro Nacht. Grund dafür ist nicht zuletzt auch unser hektischer Alltag, der heute mehr denn je gekennzeichnet ist von unregelmäßiger Schichtarbeit, Stress und Zukunftsängsten. Was das für die Gesundheit bedeutet, zeigen die möglichen Folgen anhaltenden Schlafmangels. So begünstigen Schlafprobleme zum Beispiel
» Mehr Informationen- Konzentrationsstörungen,
- Leistungseinbußen,
- Reizbarkeit,
- Kopfschmerzen,
- Angststörungen,
- Depressionen,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- Bluthochdruck,
- Verdauungsbeschwerden,
- Immunschwächen,
- Übergewicht und sogar
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes Typ 2
Die Liste der möglichen Gesundheitsbeschwerden durch mangelnde Schlafhygiene sind also sehr vielseitig. Dabei handelt es sich nicht selten um massive Beeinträchtigungen essenzieller Körperfunktionen, die bei anhaltenden Störungen tödlich enden können. Bestes Beispiel sind hier Herz- und Blutdruckprobleme. Ein Herzinfarkt oder lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen durch ungesunde Schlafgewohnheiten sind demnach nicht auszuschließen.
Auch ein dauerhaft geschwächtes Immunsystem ist ein ernstes Gesundheitsrisiko: Dass durch aggressive Infektionserreger deutlich mehr Menschen sterben als gedacht, hat jüngst die Covid-19-Pandemie ausreichend bewiesen. Und depressive Störungen durch Schlafmangel sind nicht zu unterschätzen, denn die Selbstmordrate ist unter Patienten mit chronischer Depression deutlich höher als bei gesunden Menschen.
Gesundheitliche Gefahren klinischer Schlafstörungen
Abgesehen von den „selbst verschuldeten“ Schlafproblemen durch unregelmäßige Schlafzeiten oder langes Wachbleiben gibt es natürlich auch krankheitsbedingte Schlafstörungen. Diese klinischen Schlafkrankheiten (Dyssomnien) kommen entweder durch äußere Einflüsse wie Stress oder Trauma oder zugrunde liegende Funktionsstörungen des Körpers zustande. Die Lebenserwartung kann auch durch einige dieser Dyssomnien sinken.
» Mehr InformationenDyssomnien und ihre gesundheitlichen Folgen
Schlafstörung | Eigenschaften | Risiken |
---|---|---|
Insomnie / Hyposomnie | Ein- und Durchschlafstörungen aufgrund von Lärmbelastung, mangelnder Schlafhygiene oder Vorerkrankungen | chronisch gestörter Schlafrhythmus mit schweren gesundheitlichen Folgen |
Parasomnie | Schlafauffälligkeiten wie Atemstörungen, Schlaflähmung, Schlafwandeln oder Zähneknirschen | tödliche Atemlähmung oder Atemstillstand; erhöhte Unfall- und Verletzungsgefahr |
Hypersomnie | Tagschläfrigkeit, z. B. in Form von Narkolepsie | erhöhtes Unfallrisiko und Verletzungsgefahr |
gestörter Schlafrhythmus | z. B. Jetlag oder Schichtarbeitersyndrom | bei häufigem Auftreten, gesundheitliche Gefahren durch chronische Schlafstörungen |
Rhonchopathie | klassisches Schlafphänomen des Schnarchens | wenig erholsamer Schlaf und Risiko eines Atemstillstands |
Auch Langschläfer leben gefährlich
Eine berühmte Volksweisheit besagt, dass Personen, die nicht genug schlafen, früher Sterben. Tatsächlich kann ein zu langer Schlaf aber noch weitaus problematischer sein, wie die große JACC-Studie aus Japan zeigte. Die Langzeitstudie befragte über 100.000 Männer und Frauen zwischen 40 und 79 Jahren zu ihren Schlafgewohnheiten und beobachtete in den darauffolgenden Jahren das Sterberisiko der Studienteilnehmer. Während sich das Sterberisiko bei Probanden, die durchschnittlich weniger als sieben Stunden schliefen, nur schwach anstieg, erhöhte sich das Risiko bei Teilnehmern, die über zehn Stunden schliefen, um ganze 30 Prozent.
» Mehr InformationenVor- und Nachteile von langem Schlaf:
- sieben bis neun Stunden Schlaf sind wichtig
- langer Schlaf sorgt für optimale Erholung
- ausreichender Nachtschlaf ideal für geregelte Schlafzeiten
- zu langer Schlaf (über zehn Stunden) erhöht Sterberisiko
- Langschläfern drohen teils ähnliche Gesundheitsbeschwerden wie Kurzschläfern
Tipps für einen gesunden Schlaf
Um eine gesunde Schlafhygiene zu entwickeln, können Sie privat sehr viel tun. Schon die Wahl des richtigen Bettes kann hier über erholsamen und gestörten Schlaf entscheiden. Beispielsweise sollten Matratzen nicht zu weich sein oder durchhängen. Hier gilt es neben einem stabilen Matratzenkern auch auf einen gut stützenden Lattenrost zu achten. Dieser lässt sich im Idealfall sogar verstellen, wodurch die Kopfposition vor Nackenschmerzen und die Wirbelsäule vor Schäden bewahrt wird.
» Mehr InformationenWas Kopfkissen und Bettdecke anbelangt, so hat jeder seine individuellen Vorlieben. Einige schlafen mit dickeren Bettdecken besser, andere schwitzen in der Nacht sehr stark und benötigen deshalb eine leichtere beziehungsweise atmungsaktive Decke. Beim Kopfkissen sieht es ähnlich aus. Manche Menschen mögen lieber weiche Kopfkissen, andere bevorzugen festes Kissenmaterial. Auch Nackenstützen sind eine Überlegung wert und können Verspannungen vorbeugen, die durch Kopfkribbeln und Schmerzen den Schlaf beeinträchtigen.
Zur Vorbereitung auf einen erholsamen Schlaf ist es ferner wichtig, für eine angemessene Schlafumgebung zu sorgen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Schlafplatz nachts gut vor Lärm und Licht geschützt ist. Regelmäßiges Lüften erhöht zudem den Sauerstoffgehalt der Raumluft, was ebenfalls beim Einschlafen hilft. Ergänzend dürfen feste Bettzeiten nicht fehlen, die den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers harmonisieren. Wer unter Schlafproblemen leidet, der kann es außerdem mit nützlichen Schlafritualen versuchen. Hierzu gehören:
- Entspannungsmaßnahmen (z.B. durch beruhigende Musik oder Aromatherapie)
- Ernährungsmaßnahmen (kein schweres Essen oder Zucker vor dem Einschlafen)
- schlaffördernde Hausmittel (z.B. Lavendeltee oder heiße Milch mit Honig)
- Stressvermeidung (keine hektischen Tätigkeiten direkt vor dem Schlafengehen)